Xanten 1 gegen Schermbeck 1: Drittes Spiel – zum dritten mal Spannung bis zum Schlusspfiff!

Eins kann man ja nicht behaupten – nämlich, dass es bei den Handballern der 1. Herren langweilig wird. Erneut bot das Team von Falko Gaede ein dramatisches Spiel, welches im Ergebnis zur Punkteteilung mit dem SV Schermbeck führte. Handballerisch kein Hochgenuss, an Spannung und Irrwitz jedoch kaum zu überbieten.

 

Nach der schlechten defensiven Leistung der vergangenen Woche gegen Hiesfeld, wollte der TuS gegen den SV Schermbeck zeigen, dass man speziell „hinten“ deutliche Fortschritte zu den vorherigen Spielzeiten gemacht hat. Mit dem SV Schermbeck erwartete den TuS eine Mannschaft, welche im völligen Gegensatz zu den bisherigen Gegnern stand. Schermbecks Mannschaft setzt sich fast durchgehend aus jungen und schnellen Spielern zusammen, welche eine grundsolide Handball-Ausbildung genossen haben. Weniger die Routine des Gegners war somit das Problem, sondern die „ewige Rennerei“ der jungen Mannschaft.

 

Xanten fand schwer ins Spiel und hatte zunächst Probleme, sich auf den Gegner einzustellen. Somit lag man auch relativ schnell zurück und musste, was eigentlich unbedingt verhindert werden sollte, einem Rückstand hinterherlaufen. Nach etwa 15 Minuten fand die Abwehr dann endlich ins Spiel und man verstand es die Angriffe der agilen Schermbecker in den Griff zu bekommen. Aber wie es immer so ist – läuft es hinten gut, geht vorne wenig. Und umgekehrt ebenso. Nach diesem Motto verfährt der TuS bisher konsequent in allen Spielen der bisherigen Saison. Im Angriff quälte sich der TuS von Tor zu Tor und es war nur der guten Deckung zu verdanken, dass man mit einer Führung von 10:8 in die Halbzeit gehen konnte.

 

In dieser sprach Trainer Gaede genau dieses Problem an. Im Gegensatz zum Saisonauftakt gegen den MTV war es jedoch so, dass der TuS sich etliche Möglichkeiten erarbeitete – nicht wirklich schön, aber ein ganzer Sack von guten Möglichkeiten landete an Pfosten, Latte, Wand oder an den Extremitäten des gut agierenden Schlussmanns des SV Schermbeck. Konzentration im Abschluss und kein Einbruch in der Deckung waren die Marschroute für Hälfte zwei.

 

Und dies ging leider nicht auf. Die Deckung stand zwar nach wie vor solide – jedoch setzte man sich immer wieder selbst durch individuelle Fehler unter Druck und versäumte es die Oberhand im Spiel zu behalten. Zudem spielte Schermbeck eine zügige zweite Welle, so dass immer wieder die geplanten und effektiven „Spezialistenwechsel“ nicht vorgenommen werden konnten. Der SV Schermbeck ging in Führung und Xanten tat sich, wie schon gegen Hiesfeld, unheimlich schwer, den Angriff des Gegners über die halb rechte Seite in den Griff zu bekommen. Zudem machte der TuS in der Offensive da weiter, wo man vor der Halbzeit schon aufgehört hatte. Fahrkarten in Hülle und Fülle. Es ist zu befürchten, dass der gegnerische Torwart im Laufe der kommenden Woche Anzeige wegen Körperverletzung gegen den TuS stellt, da man ihn vermutlich grün und blau geschossen hatte! Ursache? Unbekannt…vielleicht Gegenwind, Gefälle, ein offenes Fenster oder die Erdkrümmung…man weiß es nicht. Es lief vorne einfach nicht. Und so kam es, dass Schermbeck mit dem einzigen zugelassenen Tempogegenstoß kurz vor Schluss mit 2 Treffern davonzog. Sollte sich der TuS erneut selbst um prinzipiell verdiente Punkte bringen? Die Abwehr wurde umgestellt auf 5-1. Schnelle Tore mussten nun her. Die Rechnung ging auf. Balleroberung und im Angriff ein schneller Treffer durch Fabio Saccullo. Letzter Angriff des SV Schermbeck – erneute Balleroberung durch den TuS – noch etwa 20 Sekunden. Erster Angriff über Mittelmann Sami Grabbe – und dieser legt den Ball zum Kreis ab – leider genau auf die Kniescheide, so das der Ball fast in die eigene Hälfte zurückspringt. Erneuter Versuch – 10 Sekunden – diesmal macht es Grabbe selbst, der Schermbecker Torwart hält erneut. Der Abpraller wird vom rechts Außen Dominik Sernetz erkämpft, Sprung – Wurf – INNENPFOSTEN (ja, ja…es war schon zum Mäuse melken!)….erneut erkämpf Dorian Orlowski mit seinen gefühlten 4 m Körperlänge den Abpraller und versenkt 5 Sekunden vor Schluss, trotz mind. 3 an ihm hängenden Schermbeckern, den Ball im nun leer stehenden Tor. Aus, unentschieden. Endstand 20:20 (10:8). Was für ein K(r)ampf!

 

So konnte man am Ende über den 1 Punkt noch froh sein – verdient war dieser jedoch allemal. Bedenkt man, dass man defensiv einen guten Job gemacht hatte, hätten nur 50 % der mehr als 20 sehr guten, aber leider vergebenen Torchancen genutzt werden müssen, um die Partie frühzeitig für sich zu entscheiden. Schermbeck jedoch, hat dies durch 100 %igen Einsatz und eine großartige Torwartleistung verhindert. Somit unter dem Strich eine faire Punkteteilung. Dennoch ärgerlich – denn diese Punkte wollte man definitiv einfahren.

 

Ein Dank gilt erneut den zahlreich erschienenen Zuschauern, welche für eine tolle Stimmung in der Bahnhofshalle sorgten. Nun geht es in eine kurze Herbstpause. Am 18.10. steht dann das Pokalspiel gegen den Landesligisten TV Issum an. Am 25.10. geht es in der Meisterschaft erneut gegen eine Mannschaft aus Dinslaken weiter – gegen den MTV4.

 

Kader: Niklas Lackmann, Gunnar Tubbesing (Tor), Fabian Eichler (4), Karl Janssen (1), Fabio Saccullo (2), Sami Grabbe (2), Christoph Zabel, Dorian Orlowski (6), Niklas Eichler (2), Rafael Hellhorst, Dominik Sernetz (1), Philip Gralla (1), Dino Rottes (1), Fred Friese