Männer 1 gegen Hiesfeld 3: Überraschung knapp verpasst!

Da war mehr drin. Die Enttäuschung stand allen Spielern ins Gesicht geschrieben. Soeben hatte die 1. Herren des TuS Xanten gegen die Routiniers aus Hiesfeld in letzter Sekunde verloren und sich selbst um den zumindest 1 wohlverdienten Punkt gebracht. Aber was war passiert?

Der TuS trat mit der identischen Truppe der Vorwoche an. Die Gäste aus Hiesfeld nahmen, wie bereits angekündigt, die Favoritenrolle ein. Xanten wollte an alte Stärken der Offensive anknüpfen und die gute Defensivleistung des ersten Spiels in Dinslaken wiederholen. Zweites war eine große Aufgabe, denn mit Hiesfeld stand ein anders Kaliber als noch in der Vorwoche auf dem Platz.

Xanten kam nur schwer ins Spiel und lag schnell mit 1:4 zurück. Die Defensive suchte noch nach dem richtigen Mittel und vorne flogen die Bälle in alle Richtungen – jedoch nicht auf das Tor. Nach einer Weile berappelte sich die Mannschaft. Die Deckung stand nun konsequenter und im Angriff fielen Tore aus schön gespielten Konzepten. Der TuS ging mit 5:4 in Front und schaffte es etwa bis zur 20. Minute die Führung zu behaupten. Dann ein Bruch im Spiel der Xantener. Trainer Gaede rieb sich wütend die Augen – und er hatte Recht. Konzepte fanden nicht mehr statt. Etliche technische Fehler und Unaufmerksamkeiten, hinten wie vorne, sorgten dafür, dass Hiesfeld zur Halbzeit mit 2 Toren führte (13:15). Völlig unnötig und fahrlässig hatte der TuS sich selbst um die gute Arbeit der 1. Hälfte gebracht…und das in knapp 10 Minuten.

Verständlich, dass Trainer Gaede in der Kabine klare Worte fand und die Mannschaft wach rüttelte. Mit Erfolg.

Der TuS fand zurück ins Spiel. Der Angriff setzte sich nun besser durch. Jedoch schaffte es die Abwehr nicht, die rechte Offensive der Hiesfelder in den Griff zu bekommen. Der überragende Martin Dudler erzielte 15 Treffer und war nur selten aufzuhalten – und wenn, dann setzte er geschickt seine Nebenleute ein. Dennoch kämpften die Xantener aufopferungsvoll. Keiner ließ den Kopf hängen und so schaffte man es, trotz der Probleme in der Defensive, mit 29:28 in Führung zu gehen. In dieser Phase hatte der TuS mehrere Chancen, den Sack endgültig zuzumachen – jedoch vergab man beste Möglichkeiten und beging technische Fehler, so dass Hiesfeld erneut ausgleichen und in Führung gehen konnte. In dieser Phase hatte der TuS auch mit einigen Zeitstrafen zu kämpfen, so dass man immer wieder in Unterzahl die Schlussphase überstehen musste. Beim 31:31 dann die entscheidenden Szenen. Der TuS rannte sich im Angriff fest und anstatt Freiwurf entstand eine kurze aber heftige Rangelei (Riss in der Zunge des Xanteners) abseits des Balls. Der Schiri stellte die Beteiligten jeweils für 2 Minuten vom Platz. So hieß es in den letzten 40 Sekunden 5 gegen 5. Ein Vorteil für Hiesfeld, denn speziell Martin Dudler hatte man 3 Angriffe zuvor ENDLICH in den Griff bekommen – nun würde es schwierig, da dieser gefühlte 5 Kilometer Platz nach links wie rechts haben würde. Und so kam es dann auch – Angriffsversuch über Dudler von halb rechts, Einbruch zur Mitte, aber die Abwehr des TuS hatte aufgepasst und schlägt ihm den Ball aus der Hand. Noch ca. 15 Sekunden. Und nun geschah das, was tunlichst hätte vermieden werden müssen. Dudler setzte erneut an, diesmal jedoch zur anderen Seite und schaffte es, den routinierten rechts Außen freizuspielen, welcher 4 Sekunden vor dem Abpfiff einnetzte – keine Chance für den erneut solide agierenden Niklas Lackmann im Tor des TuS. Auszeit, 4 Sekunden zu spielen. Schnell musste es nun gehen. Hiesfeld machte es geschickt, empfing den TuS beim Anpfiff bereits an der Mittellinie. Dennoch schaffte es Dorian Orlowski sich zu lösen, war aber gezwungen, aus ca. 16 Metern abzuziehen – sein Wurf KRACHTE an die Querlatte – Abpfiff. Endstand 31:32!

Das Glück der Vorwoche (Sieg 2 Sekunden vor Schluss) schlug in Pech um. Nun war nachvollziehbar, wie sich der MTV zuvor gefühlt haben musste. Lange Gesichter beim TuS. Man hatte sich selbst geschlagen. Obgleich der Außenseiterrolle, waren die 2 Punkte drin. Man konnte jedoch sehen, dass sich der TuS in den entscheidenden Situationen noch zu unreif anstellte. Das von Gaede geforderte Konzeptspiel ging auf – Fehler, welche das Spiel entscheidend beeinflussten – traten immer dann auf, wenn sich nicht an die Marschroute gehalten wurde. Hier benötigt der TuS noch mehr Konsequenz und vor allem Konzentration – Hiesfeld hat es vorgemacht!

Unter dem Strich muss man jedoch festhalten, dass man einem guten Gegner Paroli bieten konnte – und sogar mehr. Darauf lässt sich aufbauen. Die Zuschauer in der gut gefüllten Bahnhofhalle sahen ein gutes und spannendes Spiel. Der TuS bedankt sich für die lautstarke Unterstützung.

Am kommenden Sonntag um 19 Uhr steht das Nachholspiel gegen den SV Schermbeck an. In heimischer Halle will der TuS es dann besser machen und die zwei Punkte für sich behalten. Dies würde den Saisonstart dann auch wieder sehr erfolgreich aussehen lassen.

Erneut hoffen wir auf lautstarke Unterstützung.
Kader: Niklas Lackmann (Tor), Fabian Eichler, Fabio Saccullo (5), Stefan Swoboda (3), Karl Janssen (1), Dorian Orlowski (5), Rafael Hellhorst (1), Niklas Eichler (4), Marcel Kotes (2), Dominik Sernetz (5), Dino Rottes (2), Christoph Zabel, Sami Grabbe (3), Fred Friese