Nach der Berg- folgte nun die Talfahrt

Dass den Xantener Handballerinnen nicht langsam schwindelig wird, grenzt schon fast an einem Wunder. Nach dem man letzte Woche gegen BW Dingden mal wieder eine sehr ansehnliche handballerische Leistung aufs Parkett gebracht hatte, zeigten die Domstädterinnen gestern auswärts bei MTV Rheinwacht Dinslaken II, wie des Öfteren schon diese Saison, abschreckende und zugleich unerklärbare 60 Minuten. Die Talfahrt endete letztlich mit 19:18 (8:11) für die Gastgeberinnen.

Von Beginn an merkte man die eigentlich spielerische Überlegenheit der Xantenerinnen gegenüber den Dinslakenerinnen, die sich vor allem in der ersten Hälfte mit unserer Abwehrreihe schwer taten. Die Gastgeberinnen quälten sich in Halbzeit eins mehr oder minder zu ihren acht Toren. Wir starteten zunächst recht gut und konnten mit 4:1 in Führung gehen. Doch etliche technische Fehler (Ballverluste, Schrittfehler, ungenaue Pässe, etc.) und mangelnde Chancenverwertung hielten uns davon ab, den Vorsprung zu erhöhen, sodass die Dinslakenerinnen sich die gesamte erste Halbzeit noch einigermaßen im Spiel halten konnten. Mit einer Drei-Tore-Führung konnten wir uns in die Pause retten.

In Halbzeit zwei nahmen unsererseits die Nachlässigkeiten zu und die Gegnerinnen gewannen immer mehr an Selbstvertrauen und erlangten Siegeswillen. Wir hingegen konnten in Halbzeit zwei nicht mehr zu unserem Spiel finden. Es wurde kein Tempo mehr gespielt, Körpersprache war nicht wiederzufinden und fünf Zeitstrafen spielten unserem Gegenüber in die Karten. Hinzu kam eine starke Leistung der gegnerischen Torhüterin, die wir oftmals nicht überwinden konnten. Unsere Torhüterin Anne Weyermann konnte immerhin mit einigen Paraden und vier gehaltenen 7m Schlimmeres verhindern. Die Halbzeitansprache und auch die Ansagen des Trainers in den vollends ausgeschöpften Auszeiten kamen nicht uns an, sodass die Partie schließlich knapp mit 19:18 für die Gastgeberinnen endete. Die Dinslakenerinnen haben während der Partie zunehmend an Selbstvertrauen gewonnen und letztlich mehr Willen auf die Platte gebracht. Insofern geht die Niederlage wohl oder übel in Ordnung.
Leider befinden wir uns weiterhin auf einer einzigen Achterbahnfahrt, die irgendwie nicht enden will. Wir schaffen es nicht, konstant unser eigentliches Können abzurufen. Die Gründe hierfür sind bisweilen noch nicht bekannt, weder bei den Spielerinnen noch beim Trainer.

Nun gilt es sich wieder aufzuraffen und die nächsten zwei Wochen im Training wieder alles zu geben, denn in zwei Wochen empfangen wir den Tabellenführer aus Bocholt in eigener Halle. Auch wenn wir wahrscheinlich in Normalform spielerisch mithalten könnten, wird dies eine verdammt harte Partie! – nicht zuletzt, weil sich Bocholt ähnliche Ausreißer wie wir noch kaum bis gar nicht geleistet hat.

Tore: Eva Sernetz (9/2), Anna Lamers (3/1), Julia Winkels, Alina Vogel und Daniela Kuhlmann (jeweils 2).