Alles für Tina
Das gestrige Meisterschaftsspiel der Xantener Handballerinnen gegen MTV Rheinwacht Dinslaken stand aus verschiedenen Gründen unter einem ganz besonderen Stern. Zum einen konnten wir mit einem Sieg den Klassenerhalt sichern und zum anderen war dieses Spiel das wirklich allerletzte Spiel für unsere Torhüterin Martina Reichel (ab nächster Woche weilt sie im wohlverdienten Urlaub), die 31 Jahre lang aktive Spielerin des TUS Xanten war. Umso schöner, dass die Xantener Handballerinnen eine Heimsieg (21:15) einfahren konnten.
Solche Spiele erlebt man nicht alle Tage: Wir wussten alle, worum es geht und waren dementsprechend alle etwas angespannt. Wir wollten natürlich unserer Tina einen möglichst schönen Abschied bereiten und selbstverständlich auch hinter dem Thema Klassenerhalt endlich einen Haken setzen. Aufgrund dieser besonderen Art von Spiel war die Halle sehr gut besucht und ehemalige Mitspielerinnen von Tina sorgten ordentlich für Stimmung.
Vielleicht war dies der Grund für unseren ziemlich unruhigen, hektischen und nervösen Start in die Partie. Deckungstechnisch erlaubten wir uns nicht viele Fehler, obwohl man fairerweise sagen muss, dass wir in der Abwehr auch nicht immens gefordert wurden. Desto unverständlicher war unser Offensivspiel – wir machten uns das Leben selber schwer, indem wir nicht ausreichend Druck auf die gegnerische Deckung erzeugten und beste Gelegenheiten nicht nutzten. Die Chancenverwertung war katastrophal. In der eigenen Reihe wollte der Ball einfach nicht flüssig laufen und somit hielten wir die Dinslakenerinnen unnötig lang im Spiel. Glücklicherweise hatten wir zwei gut aufgelegte Torhüterinnen, die oftmals die Führung für uns beibehielten. Anne parierte kurz vor Ende der ersten Halbzeit noch drei Siebenmeter. Richtig stark! Die Halbzeitpause kam dennoch genau richtig bei einem Stand von 6:6.
Klare Ansage für die zweite Hälfte war, dass wir unser Tempospiel weiter ausbauen bzw. konsequenter umsetzen und vorne den Ball länger spielen wollen. Tatsächlich platzte endlich der Knoten – gesagt, getan! Innerhalb von 12 Minuten haben wir mit 8:2 vorgelegt (14:8). Vor allem unser temporeiches Spiel brachte die Gegnerinnen zur Verzweiflung. Viele lange Bälle erreichten unsere erste Welle und konnten nun erfolgreich im gegnerischen Netz versenkt werden. Damit war prinzipiell schon das Spiel gelaufen. Es war absehbar, dass die Dinslakenerinnen nicht die Mittel haben würden, um uns noch zu gefährden. Am Ende stand es 21:15.
Theoretisch hätten wir noch viel höher gewinnen müssen, aber aufgrund der ersten recht schmeichelhaften Halbzeit blieb es lediglich bei der 6-Tore-Führung!
Am Ende lagen wir uns alle in den Armen, nicht zuletzt um ein letztes Mal mit unserer Tina einen Sieg zu feiern! Unsere Torhüterinnen hatten großen Anteil an diesem Sieg und natürlich an dem noch guten Ausgang dieser Saison!
Tina, wir werden dich alle schmerzlich vermissen, natürlich nicht nur als weltbeste Torhüterin :), sondern selbstverständlich auch als ganz besonderen Menschen und als ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Eine ganz großartige Spielerin verlässt die Bühne und der TUS Xanten verliert nach 31 Jahren eine persönliche Marke! Es war uns allen eine Ehre!
Wir wünschen Dir für „die-Zeit-nach-dem-Handball“ alles erdenklich Gute und hoffen, dass du uns immerhin als Zuschauerin noch hin und wieder in der Halle besuchen kommst!
Nicht zu vergessen ist im Übrigen auch der Abschied von unserer Bea Schmitz. Bea hatte schon vor einiger Zeit aus gesundheitlichen Problemen ihren Rücktritt vom Handball bekannt gegeben. Demnach haben wir dieses besondere Spiel auch dazu genutzt, um sie gebührend zu verabschieden. Vielen lieben Dank Bea für deinen Einsatz in der Mannschaft, im Verein und deiner stets guten Laune! Wir werden dich vermissen und hoffen natürlich ebenfalls, dass du uns weiterhin als Zuschauerin in der Bahnhofshalle erhalten bleibst :)!
Und zu guter Letzt noch einen nachträglichen, aber sehr herzlichen Glückwunsch an unsere Mitspielerin Svenja Hemmers, die gestern auch noch ihren 23. Geburtstag feiern durfte! Für das neue Lebensjahr wünschen wir dir alles, alles Gute :)!
Für die noch zwei ausstehenden Meisterschaftsspiele haben wir uns fest vorgenommen einen 16:16-Stand in der Gesamttabelle herzustellen. Dies würde uns allesamt nach der desolaten Hinrunde sehr freudig stimmen und unsere enorme Entwicklung in dieser Saison zeigen. Genau diesen Aufwärtstrend wollen wir auch noch in den letzten beiden Spielen unter Beweis stellen! Wir sind bereit!
Tore: Eva Sernetz (5/3), Aline Dupont (4), Alina Vogel (4/1), Miriam Langenberg, Daniela Kuhlmann und Lena Brammen (jeweils 2), Tanja Wenning (1) und Julia Winkels (1/1).