TuS macht sich lächerlich!

Ein großer Handballabend war es, gestern, der 29.10.2016 und die Partie unserer 1. Herren gegen die Gäste aus Kamp Lintfort. Ein Spektakel, welches dem TuS wohl lange und schmerzlich in Erinnerung bleiben wird. Denn der gestrige Offenbarungseid, toppte die bereits in Bocholt abgeliefert Leistung und war schon als lächerlich zu empfinden – eine Entschuldigung geht an alle Zuschauer, welche Eintritt für diese blamable Vorstellung bezahlt haben.

Aber von vorne:

Es fing schon bescheiden an. Nachdem die örtliche Presse die Spielankündigung leider von Samstag auf Sonntagabend verlegte, fanden nicht die üblichen 800, sondern eher 80 Zuschauer den Weg in die Halle (Vorsicht: IRONIE!). Diese wurden zum Dank etwa eine halbe Stunde mit ohrenbetäubender „Hotten-Totten-Musik“ gequält, bevor der handballerische Hochgenuss begann.

Vorweg: Die Leistung der Gäste aus Lintfort soll an dieser Stelle nicht entwertet werden – gerade auf der Torwart-Position wurde eine ansprechende Leistung gebracht. Aber jeder Zusehende, der nicht auf beiden Augen erblindet war, konnte beobachten, wie selten dämlich sich die Hausherren speziell beim Torabschluss anstellten.

Zum Spielverlauf ist schnell alles gesagt:

Es begann ausgeglichen –niemand setzte sich ab. Lintfort legte i.d.R. immer vor, Xanten zog nach. Gegen Ende der ersten Hälfte drohte das Spiel den Hausherren zu entgleiten – in den letzten 10 Minuten besann man sich dann mal für ein paar Momente und drehte die Partie prompt. Halbzeit 10:9. In der zweiten Hälfte entfiel uns die Besinnung erneut und man geriet schnell in Rückstand, welchem man fleißig hinterherlief. Kurz vor Schluss dachte man sich dann, dass man ja eigentlich doch nicht so unnötig verlieren wolle und gab noch einmal Gas –deckte bei Rückstand von einem Tor und noch 30 Sekunden zu spielen offensiv und kassierte quasi mit dem Abpfiff den Endstand von 18:20.

18:20….wie soll man dies weiter kommentieren? Ich persönlich kann mich im Seniorenbereich nicht erinnern, daheim mal nur 18 Tore geworfen zu haben. Gut, ich spiele ja noch nicht so lange…! Ja, richtig, wir deckten nicht überragend. Ja, richtig, unsere Torwarte hatten auch jeweils eher einen gebrauchten Tag! Ja, richtig, vorne wurde schwerfällig und eher behäbig gespielt! Aber DENNOCH hatte der TuS 100 %ige Torchancen für 3 Spiele. Diesen Umstand hatten wir bereits in Bocholt erfahren dürfen (welch Ehre), wo man letztendlich unnötig mit 1 Tor verlor. Und gestern setzte der TuS noch einen drauf. Speziell in Halbzeit 2 wurden Chancen am Fließband vergeben. Allein in den letzten 12 Minuten, als man 4 Tore zurück lag, schaffte es der TuS, 6 mal Pfosten und Latte zu verunstalten, 2 Tempogegenstöße zu verwerfen, 1 Strafwurf und 3 Würfe FREI vom 6-Meterkreis! Die Gäste aus Lintfort hätten eigentlich den Spielbetrieb aufgrund von chronischen Lachanfällen einstellen müssen.

Zum wiederholten Male schlägt sich der TuS selbst, indem er offensiv scheitert. Nicht im Kreieren der Torchance, sondern ganz simpel im Abschluss des Torwurfs. Bei nur 20 Gegentoren in heimischer Halle, sollte der Verbleib der 2 Punkte keinen Klärungsbedarf mit sich bringen…18 Tore sind jedoch eine Frechheit des Gastgebers und an Lächerlichkeit kaum zu überbieten! Punktestand 4:4, anstatt 8:0. Unnötig und an Dämlichkeit kaum zu toppen – so deutlich muss man das einfach mal aussprechen, denn mit „Schönreden“ dürfte es nun vorbei sein! Der gesamte Kader sollte und muss sich einmal die Frage stellen, was man da eigentlich so auf dem Feld abliefert – im Training teils beflügelt zu großem Sport – im Spiel wie die Maus vor der Schlange. Hier sollte sich jeder einzelne hinterfragen!

Zumindest für dieses Spiel möchte ich Fabio Saccullo außen vor lassen – er war der Einzige, der noch halbwegs Normalform errichte und sich vorne wie hinten rein hing!

Einzig positiv zu vermerken war der Umstand, dass sich die Mannschaft jeweils zum Ende der Halbzeiten zusammenriss und kämpfte, anstatt sich abschlachten zu lassen.

Eine schöne Woche steht dem TuS nun bevor, in welcher es schwierig werden dürfte, den Kopf von dieser Partie frei zu bekommen. Dies sollte jedoch gelingen, da man am kommenden Wochenende die Ehre hat, bei der geballten Routine in Hiesfeld anzutreten – spielt man dort nur ansatzweise so wie gestern, wird es ein Debakel! Und dann befindet man sich wieder genau dort, wo man eben nicht mehr hin wollte – im Niemandsland der Liga!

 

Kader:  Julian Kleinpaß, Niklas Lackmann (Tor), Fabian Eichler (2), Daniel Bischof, Stefan Swoboda (1), Fabio Saccullo (3), Marco Erdmann (4), Christoph Zabel, Niklas Eichler, Simon Kistner (1), Dominik Sernetz (4), Sami Grabbe, Fred Friese (3)