Bahnhofshalle erhält einen neuen Hallenboden

Nach achtwöchiger Arbeit hat es noch so eben geklappt: Pünktlich zum Start ins neue Schuljahr und gut einen Monat vor dem Start der Hallensportler in die neue Saison ist die Halle an der Bahnhofstraße wieder freigegeben worden. Nach neuen Fenstern, neuer Beleuchtung, renoviertem Umkleidenbereich ist jetzt auch der lang ersehnte neue Boden eingebaut. Kostenpunkt nur für diese Fläche: 115 000 Euro.

Schuhe aus! Nur barfuß, auf Socken wagten sich die Vertreter der Stadt und des Dienstleistungsbetriebs auf den gerade noch von einem unabhängigen Sachverständigen untersuchten Hallenboden. Oder mit hell besohlten Sportschuhen halt. So ist es richtig: Wer es möglichst lange mit einer Fläche zu tun haben will, die genau nach Norm auf die Kennwerte Kraftabbau, Standardverformung, Verformungsmulde und Ballreflexion geprüft ist, der sollte tunlichst kein einziges Sandkörnchen mit sich schleppen. Schließlich, so die dbx-Architektin Astrid Fischer, habe die Untersuchung ergeben, dass die Anforderungen nach DIN V 18032-2 sogar mehr als erfüllt sind und den Sportlern nun optimale Sportbodenverhältnisse zur Verfügung stehen.

Das war lange nicht so. Und Sandra Bree, Fachbereichsleiterin unter anderem für den Sportbereich, erinnert sich eher ungern an die vielen, letztlich unbefriedigenden Versuche, den Fußboden zu flicken. Und Christoph Glenk, der stellvertretende Abteilungsleiter der TuS-Handballer, hatte vor gut zwei Jahren wieder einmal ganz laut Alarm geschlagen. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte er im Sportausschuss von den unhaltbaren Zuständen in der Halle berichtet. Der Boden: stumpf, rissig, unelastisch. Die Sportler: immer wieder verletzt. Bürgermeister Thomas Görtz wurde im Wahlkampf mit einer Belegmappe konfrontiert, die es in sich hatte. Und auch die Politiker im Rat hatten ein Einsehen. Da musste etwas getan werden. Auch wenn es teuer war.

Zwei Wochen vor Ferienbeginn ging es dann los: Der marode Fußboden kam raus, und die Rheinberger Firma Top-Sport betrat die Halle. Auf den Estrich kamen nach und nach Folien, Sperrholzplatte, zwei Schaumstoffmatten . . . Im Fachdeutsch wurde da der Sportboden Uno pur Combi RS 28 verlegt, ein flächenelastischer Sportboden mit elastischer Schicht, wobei die Nutzfläche eben aus einem punktelastischen Belag aus einer vier Millimeter dicken Elastikschicht und einer zwei Millimeter dicken, fugenlosen Beschichtung mit zweifarbig abgesetzter Versiegelung besteht.

Wer will, kann demnächst mit diesen Aussagen glänzen, wenn er über den silbergrauen Belag blickt, dessen Handballtorräume azurblau abgesetzt sind. Nur nicht durcheinanderkommen: Die „Strickanleitung“ obenauf gilt, wenn sie rot ist, für die Handballer, die Volleyballer müssen auf dunkles Blau achten, wenn sie in der Halle längs spielen (quer ist’s hellblau), die Basketballfelder (auch die drei in der Quere) sind schwarz abgesetzt, die neun Badmintonfelder grün. Macht 2400 laufende Meter Spielfeldmarkierung auf der 976,50 Meter großen Fläche. Außerdem gibt es zusätzlich noch Bodenhülsen für ein Steckreck. Auch alle Geräte müssen übrigens nun am Boden kantenfrei sein, was zurzeit noch zum Aus für die alten kleinen Tore führt. Da muss noch eine andere Lösung her.

Letztendlich: Zufrieden sind bereits die Erbauer von Stadt und dbx. Nun müssen es auch noch die Sportler sein.

Quelle: RP

Zu lesen in der RP-Onlineausgabe vom 13.08.2015