Schlagabtausch wie beim Boxkampf
Am gestrigen Sonntagabend gewannen die Xantener Handballerinnen hauchdünn gegen die jungen Spielerinnen des HC TV Rhede II mit 17:18 (8:9).
Gestern mussten wir zur Spätschicht und tatortunfreundlichen Zeit bis nach Rhede fahren. Dort erwartete uns das vorletzte Spiel in dieser Saison. Die jungen Gegnerinnen machten von Anfang ordentlich Tempo und uns wurde schnell klar, dass wir heute definitiv einen langen Atem haben müssen. Prinzipiell haben die Rhederinnen eine ähnliche Spielweise wie wir: Tempospiel. Demnach mussten wir dieses Mal nicht die Sorge hegen, dass wir uns der oftmals sehr langsamen Spielweise unserer Gegner anpassen. In diesem Spiel war Action angesagt. Einem schnellen Spiel liegen häufig auch technische Fehler zugrunde – das war gestern ebenfalls der Fall, trotzdem kamen beide Mannschaften zu Torchancen und –erfolgen. Die quirlige Spielweise unserer Konkurrentinnen machte uns doch sehr zu schaffen und insbesondere in der Nahwurfzone hatte unsere Deckung Probleme. Daraufhin stellte der Trainer die offene Deckungsform um und wir wurden etwas stabiler. Kurz vor der Halbzeitpause konnten wir mit einer knappen 1-Tor-Führung in die Pause gehen.
Die ersten Minuten der ersten Halbzeit waren ein Spiegelbild für das gesamte Spiel: Direkt nach Wiederanpfiff konnten wir mit 10:8 den Vorsprung ausbauen und keine drei Minuten später lagen wir auch schon wieder zurück. Es war zu erwarten, dass sich keine der beiden Mannschaften mit einem deutlichen Vorsprung absetzen würde. Dieses Spiel würde mit Beharrlichkeit und viel Kampf entschieden werden. Die Gegnerinnen hielten das Tempo hoch und somit mussten wir ganz schön auf die Zähne beißen. Erst in der 47. Minute konnten wir wieder toremäßig gleichziehen. Einmal gerieten wir noch in Rückstand, aber ab dann nutzten wir als das erfahrenere Team unsere Vorteile. Durch ein gutes Deckungs- und Rückzugsverhalten und vielen technischen Fehlern auf der Gegenseite konnten wir neun Minuten lang ein Gegentor verhindern. Am Schluss netzte unsere Alina zum entscheidenden 18:16. Auch wenn die Rhederinnen noch auf ein Tor verkürzen konnten, konnte der Sieg uns nicht mehr genommen werden.
Es war wie ein Boxkampf auf Augenhöhe. Es gelang uns nie den Gegner entscheidend zu distanzieren. Am Ende jedoch hatten wir ihm zugesetzt und konnten den Fight für uns entscheiden. Es war für die Bezirksliga ein wildes, aber sehenswertes Spiel mit viel Tempo und Kampf. Respekt an Rhede, die junge Truppe hat sicherlich noch starkes Entwicklungspotential. Kompliment aber auch an unsere Mannschaft: Wir haben den Kampf gegen Rhede und die gegnerischen Fans, welche uns schwer ins Kampfgericht nahmen, angenommen und letztendlich verdient für uns entscheiden können.
Im letzten Saisonspiel geht es Zuhause gegen den TV Issum II. Das Hinspiel musste verlegt werden und wir unterlagen nach sehr schwacher Leistung. Also gilt es etwas gutzumachen, um vor eigenem Publikum mit einem positiven Erlebnis in die verdiente Pause zu gehen. Es wäre der fünfte Sieg in Folge und damit ein schönes Fundament für unsere kommende Vorbereitung.
Tore: Julia Winkels (4), Eva Sernetz (4/1), Pia Oenning (3), Anna Lamers (3/1), Alina Vogel und Katharina Radtke (jeweils 2).