Mit dem Gefühl einer Niederlage
Gestern Nachmittag hatten die Xantener Handballerinnen ihr erstes Rückrundenspiel der Saison 18/19 und zugleich ihr letztes Saisonspiel in dem Jahr 2018. Dafür reisten die Xantenerinnen zum Tabellenschlusslicht nach Voerde. Obwohl 2 Punkte erlangt wurden, fühlten sich die angereisten Gäste aus Xanten aufgrund einer miserablen Leistung wie Verliererinnen.
Das zweite Mal diese Saison mussten wir gegen einen Tabellenletzten antreten, dieses Mal war jedoch der TV Voerde an das Ende der Tabelle gerutscht. Häufig blicken wir noch schmerzerfüllt auf das Spiel gegen den TV Borken zurück, dem ehemaligen Schlusslicht. Diese Partie konnten wir nämlich zurecht nicht für uns entscheiden – gleiches sollte uns dieses Mal nicht passieren.
Doch von Anfang an war der Wurm drin: Schon beim Warmmachen waren wir mehr mit der eisigen Hallentemperatur beschäftigt als mit der Fokussierung auf das Spiel. Die ersten fünf Minuten verliefen aus unserer Sicht noch recht solide. Einfache Tempogegenstöße durch Dani und Miri bescherten uns zunächst einen kleinen Vorsprung. Dieses einfache Rezept wäre das Mittel zum Ziel gewesen. Aber warum einfach, wenn es auch schwer geht: Denn gerade mal nach fünf Minuten Spielzeit stellten wir das Handballspielen ein. Ohne Juli auf der Mitte (privat verhindert) fehlte im Angriff jegliche Kreativität und Bewegung. Hinzu kamen etliche technische Fehler, die den Eindruck vermittelten, dass in Voerde gerade ein Kellerduell ausgetragen wird. Wir konnten froh sein, dass wir es nicht mit einer spielstärkeren Mannschaft zutun hatten, denn so konnten wir uns immerhin noch mit einem 4:5 bis zur Pause retten.
Obwohl allen Spielerinnen bewusst war, dass die erste Halbzeit „für die Katz“ war und sich auch alle einig darüber waren, dass wir in Halbzeit zwei dringend den Hebel umlegen müssen, fingen wir dort an, wo wir in Halbzeit eins aufgehört hatten. Schlimmer noch, nun ließen wir sogar die Gegnerinnen auch noch durch unsere Abwehrreihe spazieren. Die wahrscheinlich ebenfalls über unsere Leistung erstaunten Voerderinnen entwickelten Spielfreude und wurden mutiger, sodass sie sogar zweimal in den nächsten Minuten in Führung gehen konnten (Zwischenstände: 7:5 und 8:6). Doch dann kam glücklicherweise die One-Woman-Show der bis dahin auch eher unauffälligen Katharina Radtke. Mit ihrer individuellen Klasse drehte unsere Katha quasi im Alleingang die Partie – 8 Tore in 23 Minuten reichten für den glücklichen Sieg gegen einen am heutigen Tag ebenbürtigen Gegner.
Auch wenn wir, bzw. Katha, das Spiel in den letzten Minuten noch für uns entscheiden konnten, waren keine glücklichen Gesichter nach Abpfiff zu finden. Diese insgesamt desolate Leistung drückte mächtig auf die Stimmung und der eigentliche Sieg fühlte sich nach einer Niederlage an.
Am gestrigen Sonntag haben wir gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind, die zwar trotz schlechter Leistung ein Spiel gewinnt, ABER ebenso haben wir gezeigt, dass wir immer noch keine Mannschaft sind, die konstant ihre gute Leistung abrufen kann. Wir hoffen, dass es für die restlichen Spiele anders wird und nehmen uns das als guten Vorsatz mit ins neue Jahr!
So, Haken an das Spiel machen und nach vorne sehen – wir genießen nun am Freitag unsere Weihnachtsfeier und starten dann im neuen Jahr mit vereinten Kräften wieder voll durch. In diesem Sinne wünschen wir allen Freunden und Wegbegleitern Frohe Weihnachten und einen guuuuten Rutsch!
Tore: Katharina Radtke (9), Daniela Kuhlmann und Miriam Langenberg (jeweils 2), Anna-Maria Sturm (1), Eva Sernetz und Anna Lamers (jeweils 1/1).