Gespaltene Stimmung

Am gestrigen Abend absolvierten die Xantener Handballerinnen ihr erstes Heimspiel in dieser Saison. Die Partie gegen TV Borken II endete mit einem Unentschieden (13:13 (8:6)).
Nach dem Spiel war die Stimmung auf den Rängen und auf dem Feld recht gespalten – zwar hatte man einen Punkt gewonnen, und zwar den ersten in dieser Saison, aber auf der anderen Seite hatte man fast das gesamte Spiel über in Führung gelegen und demnach einen Punkt verloren.
Doch beginnen wir mal mit dem Anfang des Spiels. Wir haben zunächst etwas gebraucht, um in das Spiel zu finden, demzufolge konnte Borken auch den ersten Treffer erzielen. Nach und nach gelang uns ein wenig mehr, so dass wir zwischenzeitlich mit 6:3 vorbeiziehen konnten. Auf beiden Seiten war jedoch kein flüssiger Spielfluss zu erkennen, da viele Fehlpässe, Schrittfehler und nicht gefangene Bälle das Spiel bestimmten. Sehr wenige Tore bei beiden Mannschaften zeigten, dass diese Partie über die Abwehr gewonnen wird. In der 24. Spielminute lagen wir mit 4 Toren vorne – doch in Sicherheit konnten wir uns noch lange nicht schwelgen, denn dann begann das Übel in der Abwehr, hervorgerufen durch etliche Zeitstrafen. In den letzten vier Minuten der ersten Halbzeit erhielten wir zwei Zeitstrafen und standen nur noch zu sechst auf dem Platz. Diesen Vorteil nutzten die Borkenerinnen für sich und konnten bis zur Halbzeitpause auf 8:6 verkürzen.
Die zweite Halbzeit verlief vorerst ähnlich wie die erste: wenige Tore und viele technische Fehler waren nicht sehr ansehnlich, aber immerhin war die Partie die gesamte Zeit offen. Wohlmöglich war abermals eine Zeitstrafe dafür verantwortlich, dass die Borkenerinnen wieder etwas herankamen. Bei einem Stand von 10:9 nahm Trainer Harald Metsches folgerichtig ein Team-Timeout. Offensichtlich fand er dabei die richtigen Worte, denn im Anschluss erzielten wir nur innerhalb von ca. einer Minute drei Treffer – wir provozierten die Gegnerinnen zu Fehlern und verwerteten diese zu Tempogegenstößen. Tolle Phase! Doch dann kam, warum auch immer, die schwächste Phase der Xantenerinnen und on top noch eine Zeitstrafe. 13 Minuten lang schafften wir es nicht den Ball hinter die Torlinie zu befördern – dies lag aber nicht an einer starken Torhüterin zwischen den geg-nerischen Pfosten, sondern daran, dass keiner die Verantwortung beim Abschluss aufs Tor übernommen hat. Es wurde einfach nicht geworfen, und wenn man nicht wirft, kann man keine Tore erzielen. Immerhin schafften wir es in diesen 13 torlosen Minuten auch nur drei Gegentreffer zuzu-lassen – jedoch zu viele, um beide Punkte Zuhause zu halten – wirklich schade!
Auch wenn wir teilweise enttäuscht sind über den Punktverlust, können wir zielweisende Komponenten aus dem Spiel ziehen: Zum einen müssen wir dringend mehr Tordrang bzw. mehr Zug zum Tor entwickeln. Wir können nur dann Spiele gewinnen, wenn aufs Tor geworfen wird. Wir müssen mehr Verantwortung für uns und unsere Mannschaft übernehmen, jeder einzelne. Des Weiteren müssen wir cleverer in der Abwehr agieren – die Zeitstrafen (5 an der Zahl) waren meist völlig unnötig und haben uns insgesamt 10 Minuten im Spiel gekostet, die wir in Unterzahl spielen mussten.
Zum anderen können wir aber auch ein paar löbliche Worte finden, vor allem im Vergleich zur Vorwoche. Natürlich hatten wir mit Borken nicht so einen starken Gegner wie HMI, aber insgesamt haben wir eine bessere Leistung gezeigt – wir haben schneller gespielt und wir haben uns auch zwischenzeitlich getraut 1:1 durchzugehen, wodurch wir vier 7m erhalten haben. Daran sollten wir festhalten und weiterarbeiten.
Natürlich liegt vor uns noch ein Berg an Arbeit, aber um diesen zu bewältigen, müssen wir nach vorne blicken und mit erhobenen Hauptes die nächsten Spiele bestreiten.
Ein Sonderlob vom Trainer bekam im Übrigen unsere Dani Kuhlmann – auch wenn sie vor dem Tor leider nicht erfolgreich war, so hat sie sich mit viel Biss in jeden Zweikampf geworfen und auch den einen oder anderen 7m herausgeholt – toll! Sowas hört man doch gerne an seinem Geburtstag 🙂 – an dieser Stelle nochmals alles Gute liebe Dani!

Tore: Bea Schmitz (4/1), Alina Vogel und Julia Winkels (jeweils 3/1), Aline Dupont, Jana Tenorth und Tanja Wenning (jeweils 1).