Keine Belohnung trotz bester Saisonleistung
Gestern Abend traten die Xantener Handballerinnen in eigener Halle gegen den Landesligaersten, dem Turnverein Biefang an. Die Partie endete mit 24:29 für die Gäste, trotz starker Partie der Hausherrinnen.
Wir wussten, dass dies ein schweres Spiel werden würde. Immerhin erwarteten wir den Tabellenführer. Von daher steckten wir uns nicht als oberstes Ziel die Gegnerinnen zu besiegen, sondern ein schönes und vor allem besseres Spiel als letzte Woche zu bestreiten, sodass wir alle zufrieden die Halle wieder verlassen können. Außerdem wollten wir wieder den Spaß an unserem Sport zurückgewinnen, der schien nämlich ein wenig in den letzten Partien verloren gegangen zu sein.
Nach anfänglicher Nervosität und holten wir einen 3:8-Rückstand ziemlich schnell wieder auf und konnten sogar auf 8:9 verkürzen. Unsere Außenspielerinnen wurden zwar mehr oder weniger aus dem Spiel genommen, jedoch führte das dazu, dass der Rückraum viel mehr Platz hatte und sich somit selbst eine freie Bahn erarbeiten oder unsere Kreisläuferinnen finden konnte. Uns gelang von Zeit zu Zeit mehr auf dem Platz und mit dieser Sicherheit kam auch die Spielfreude und Leichtigkeit in unser Spiel zurück. Einfache Tore und schöne Kombinationen waren auf einmal wieder da, als wären sie nie weg gewesen. Es machte richtig Spaß zu spielen, das war nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Bank und beim Publikum spürbar. Die erste Halbzeit endete zwar mit 12:15 für den Turnverein Biefang, aber wir waren sehr zufrieden mit unserer Leistung. Schließlich hatten wir in einer Halbzeit schon mehr Tore erzielt als letzte Woche im gesamten Spiel ;).
Auch Trainerin Andra Pop lobte ihre Schützlinge in der Kabine und appellierte, dass wir nun mit der gleichen Einstellung und der Willenskraft auf den Platz zurückkehren und weitere 30 Minuten kämpfen sollten.
Gesagt, getan. Wir spielten weiterhin wie befreit und brachten den Tabellenführer zweitweise ganz schön ins Schwitzen. Zwischenzeitlich konnten wir sogar mit 16:16 ausgleichen. Doch auch wenn wir ein sehr gutes Spiel absolvierten, so hatte dies sicherlich auch damit zu tun, dass wir uns an das Niveau unserer Gegnerinnen anpassten. Unsere Gäste aus Oberhausen hatten auch einiges an Qualität mitgebracht. Insbesondere deren Mittespielerin, die Halblinke und die Kreisspielerin bestimmten das Spiel. Die Mittespielerin war die klassische Spielmacherin, die für Tempo sorgte und super mit der Kreisspielerin zusammenspielte. Und deren Halbblinke durfte man nicht werfen lassen, denn sonst mussten unsere Torhüterinnen in der Regel hinter sich greifen. Aufgrund dieser Komponenten und der Cleverness unserer Gegnerinnen konnten wir diese Partie leider nicht vollkommen für uns bestimmen. Am Ende stand es 25:29 für den Turnverein Biefang.
Übrigens muss nun auch noch ein Sonderlob auf unserer Seite erteilt werden: Unsere liebe Katha hat mal wieder gezaubert und unsere Gegnerinnen schwindelig gespielt. Mit 10 Toren war sie mit Abstand Xantens beste Werferin – es ist einfach nur eine Freude ihr beim Spielen zusehen zu dürfen! Des Weiteren muss auch mal wieder die Leistung unserer beiden Torhüterinnen gelobt werden! Anne und Tina haben ebenfalls wieder einen Sahnetag erwischt und konnten durch etliche Paraden weitere Gegentore verhindern.
Trotz dieser Niederlage waren wir allesamt noch nie so happy und zufrieden mit uns. Wir können stolz über diese tolle Leistung sein, denn wir haben gezeigt, warum wir im letzten Jahr den Aufstieg geschafft haben und wir konnten die Tabellenführer zumindest zweitweise ziemlich ärgern. Dies war sicherlich unsere bisher beste Saisonleistung! Wenn wir letzte Woche die Partie gegen Bocholt so bestritten hätten, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen. Aber hätte, hätte Fahrradkette! Nun wissen wir, dass wir es noch können und der Glaube an die eigene Stärke ist auch wieder da. Diese Eigenschaften bringen Hoffnung und Zuversicht für die nächsten Spiele.
Tore: Katharina Radtke (10), Lisa Vogel (7/1), Eva Sernetz (3/2), Tanja Wenning (2/1), Julia Winkels, Lucy Hammel (jeweils 1) und Bea Schmitz (1/1).