TuS Xanten beim HC TV Rhede III – Aller guten Dinge sind drei?
Anstatt das Wochenende entspannt ausklingen zu lassen, durften wir uns am Sonntagnachmittag nochmal auf den Weg nach Rhede machen. Denn für uns hieß es, um 18:15 Uhr auf der Platte stehen. Der Luft in der Halle, wie auch in der Kabine konnten wir genüsslich entnehmen, dass vor uns bereits einige Spiele absolviert wurde – vermutlich sind das Gerüche und Geschmäcker, die wir noch im fortgeschrittenen Alter detailliert beschreiben können und direkt wieder auf der Zunge haben.
Nun gut denn: Mit voller Bank, jedoch sehr ausgedünntem Rückraum nahmen wir uns optimistisch vor, das Tempo der letzten zwei Spiele beizubehalten. In der Abwehr wollten wir diesmal von vorne rein wachsam sein, uns aushelfen und zu zweit die Gegnerinnen zu machen. Für den Angriff nahmen wir uns vor, durch Druck und Wechsel Lücken für sichere Torabschlüsse zu ziehen. Doch was wir uns vornehmen und im Endeffekt umgesetzt bekommen, da liegen leider z.T. noch kleinere Welten zwischen. Zu oft waren wir in der Abwehr zu spät dran – standen entweder bereits im Kreis oder hatten unsere Gegnerinnen nicht richtig im Griff, so dass insgesamt 10 7Meter für Rhede gepfiffen wurden. An dieser Stelle ein fettes Dankeschön an unsere beiden Torhüterinnen Jule & Svenja, die mehr als eine solide Bank für uns über das gesamte Spiel waren. Neben 3 gehaltenen 7Metern, glänzten die beiden auch mit diversen anderen Paraden. Und in dem Zuge heißen wir natürlich unsere neue Spielerin Jule ganz warm und herzlich in unserer Mannschaft Willkommen. Verrückt, dass wir mittlerweile in dem Alter angekommen sind, wo die Kids einen zurück zum Handball holen. Zurück zum Spiel: Auch, wenn wir uns in der Abwehr nicht von unserer besten Seite zeigten, gefühlt nach 15 Minuten drölf Sauerstoffzelte benötigten und hierdurch ziemlich hektisch und oft genug unkoordiniert im Angriff waren, konnten wir mit unseren Gegnerinnen solide mithalten und gingen schließlich mit einem Tor Vorsprung in die Halbzeit.
Die Halbzeitansage vom Trainer schien plausibel und gar nicht so schwer umzusetzen, doch schaute man in die Runde, so strahlten einen von überall hochrote, halb schnaufende Tomatenköpfe an, dass fraglich war, ob inhaltlich bei uns alles ankam und vor allem umgesetzt werden konnte. Aber hey, wer wären wir, wenn wir unseren herrlichen Humor und grandiosen Optimismus nicht hätten – also rein in die zweite Hälfte!
Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit verloren wir uns jedoch in jeglicher Hinsicht. Die einfachsten Bälle gingen flöten, in den Zweikämpfen waren wir erneut wieder zu langsam, wurden z.T. mit Kontern überlaufen, Tor treffen? Fehlanzeige! Einwerfen der Torhüterin stand eher auf der Tagesordnung – es ging so weit, dass wir nicht einmal nach einer 2-Minuten-Strafe wieder pünktlich vollzählig auf dem Platz waren. Dank der Kombi aus passenden Timeouts, ein bisschen weniger Tempo und der positiven Einstellung, dass wir doch noch was holen können, gelang es uns, sich wieder zu sammeln. Die letzten 04 Minuten waren eine nervenaufreibende Aufholjagt. In der 59 Minuten erzielten wir den Ausgleichstreffer und waren somit das erste Mal in der zweiten Halbzeit wieder dran. Und somit sind alle guten Dinge drei, denn mit dem Endergebnis von 21 zu 21 ist es unser drittes Spiel, was Unentschieden endet.
Halten wir an unserem Optimismus fest und werfen schon mal kurz einen Blick Richtung Rückrunde – da werden wir die 2 Punkte in Xanten behalten!
Kleiner Tipp am Rande für uns alle: Übt euch im Kaltduschen, dann gibt’s keine Probleme, wenn man eine Schaumkrone aufm Kopf hat und das warme Wasser ausgeht – ich mein ja nur 🙂
Es spielten: Leonie Gruschka (6), Miriam Droste (5), Eva van Rennings (4), Sophia Herz (2), Finja Goertzen, Hannah Evers, Sofia Peters, Sophie Bremner (je 1), Alexandra Hemmers, Julia Bartels (TW), Julia Kluth, Paula Tönnishoff, Svenja Hemmers (TW). Trainer: Jupp Heiming, Tina Reichel, Emma Hüsch