TuS Xanten vs. HSG HMI II: Punkt gewonnen – Punkt verloren
Das erste Heimspiel startete mit 17 Uhr Anpfiff zu einer humaneren Uhrzeit als der Saisonauftakt. Zu Beginn wurde in der Kabine nochmal das Spiel von letzter Saison kurz aufgegriffen. Die, die sich noch dran erinnern konnten, schlugen quasi die Hände über’m Kopf zusammen – die restlichen von uns haben das Spiel vermutlich gekonnt mit dem Abpfiff bereits verdrängt.
Somit hieß es für uns: richtig Gas geben und dagegenhalten! Rennen, als hätte jede von uns noch zwei weitere Lungen in petto und zupacken, als müssten wir unser Lieblingsessen vor den Geschwistern schützen. Während wir nach vorne raus tatsächlich das Tempo anzogen und dem Trainer auch bei ruhigen Angriffen bewiesen haben, dass wir uns Lücken erkämpfen können, fielen wir in der Abwehr doch zu schnell wieder in alte Muster. Super ärgerlich, da wir eigentlich in Anbetracht der recht leeren gegnerischen Bank wirklich mal einen Vorsprung hätten ausbauen können. Doch leichte Wechsel mit Sperren brachten uns ebenso wie das simple Eins gegen Eins auf Außen aus dem Konzept. Das hatte
schließlich zur Folge, dass es hinten raus zur ersten Halbzeit glatt noch einen Einbruch unsererseits gab und wir mit 17:20 in die Pause gingen.
Gott sei Dank haben wir die Köpfe nicht in den Sand gesteckt und Jupps Kabinenansprache rüttelte uns nochmal so richtig wach. Wir starteten daher super stark in die zweite Halbzeit und kamen nicht nur wieder an die Gegnerinnen ran, sondern schafften es endlich mal, uns mit einem geringen Vorsprung zu belohnen. Leider brachte schließlich das gegnerische Timeout die Wende und so kam es, dass
uns der Vorsprung flöten ging. Oder anders formuliert: wenn wir innerhalb von 10 Minuten gerade mal zwei Tore werfen, ist das ein gefundenes Fressen für jede gegnerische Mannschaft. Von da an gab es ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen. Alles in allem können wir schon von uns behaupten, HMI auf Augenhöhe begegnet zu sein, denn zum Abpfiff stand ein 33:33 auf unserer Anzeigetafel.
Ist man nun froh über den Punkt in Anbetracht der letzten Saison oder doch eher geknickt, da zwischenzeitlich mehr drin gewesen wäre? Schütteln wir mal ganz schnell den Frust ab und halten an den positiven Punkten fest:
- Selbst in den verkorkstesten Phasen ließen wir uns nicht vollständig unterkriegen und bewiesen besonders nochmal in dem letzten heißen Drittel, dass in uns allen eine kleine Kampfsau stecken kann – die wir beim nächsten Mal ohne Nervosität und Gewusel im Schlepptau raus lassen.
- Wenn auch verspätet und z.T. noch etwas holprig, wurden Fehler auf dem Platz behoben und wir zogen wieder als Team gemeinsam an einem Strang.
- Außerdem positiv zu erwähnen ist übrigens, dass unsere nächste Sweet-16-Spielerin, Leonie, ihr Auftaktspiel bei uns hatte und sich ebenfalls direkt mit drei Buden mehr als solide eingebracht hat.
Ein großer Dank geht noch raus an unsere lauten SupporterInnen, die uns die 60 Minuten motivierend zur Seite standen und angefeuert haben. Jetzt zielt unser Blick aufs kommende Wochenende, denn da spielen wir Sonntagabend auswärts gegen Rhede III – Anpfiff hier ist um 18:15 Uhr.
Es spielten: Mareike van Beek (9), Miriam Droste (7), Eva van Rennings, Leonie Gruschka, Silke Neumann, Sophia Herz (je 3), Sofia Peters (2), Finja Goertzen, Hannah Evers, Sophie Bremner (je 1), Elena Meier, Julia Kluth, Paula Tönnishoff, Svenja Hemmers (TW)
Trainer: Jupp Heiming, Tina Reichel
Text: Eva van Rennings