Alles auf Anfang

Nach nur einer Saison mussten sich die Xantener Handballerinnen vor einigen Monaten schon wieder aus der Landesliga verabschieden. Aber damit nicht genug: Neben der Enttäuschung den Klassenerhalt nicht geschafft zu haben, musste man auch noch die Abgänge von gleichzeitig mehreren Spielerinnen und der Trainerin Andra Pop verkraften. Kurze Zeit war sogar unklar, ob der TuS für die kommende Saison überhaupt eine spielfähige Mannschaft stellen kann.

Doch wie immer galt die Devise: Nicht den Kopf in den Sand stecken! Mit viel Engagement und Motivation machten sich Vorstand und Spielerinnen gleichermaßen auf die Suche nach neuen Spielerinnen und einer/m neuen Trainer/in.
Diese Motivation zahlte sich aus – bereits vor der wohlverdienten Pause im Juni waren ein neuer Trainer und einige Neuzugänge gefunden.

Ab nächster Saison steht Harald Metsches für die Domstädterinnen an der Seitenlinie. Metsches hat bereits viele Erfahrungen im Damenhandball gesammelt – letzte Stationen waren HG Kaarst-Büttgen und der benachbarte TuS Lintfort. Neben seinem Traineramt bei den Xantener Damen gehört Metsches auch weiterhin zum Betreuerstab des TuS Lintfort.
Ebenso konnten wir neue bzw. alte Gesichter des Vereins wieder mobilisieren, und das war gar nicht so schwer, denn das Handballspielen war für die folgenden Ladies nie ganz vergessen: Denise Jorissen, Sofia Peters und Jana Tenorth werden demnächst wieder in der Bahnhofshalle zu sehen sein.
Neu für den TuS, aber nicht für den Handball konnten wir auch Cornelia Swoboda gewinnen. Sie hat zuletzt für die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen gespielt und hat nach einer mehrjährigen Kinderpause nun wieder die Lust am Spielen entdeckt.
Noch nie zuvor Handball gespielt, aber höchst motiviert und engagiert ist Svenja Hemmers dazu gestoßen.

Seit Anfang Juli läuft nun auch schon die Vorbereitung auf die neue Saison. Diese ersten Wochen standen ganz im Zeichen des Kennenlernens – Trainer und Mannschaft mussten und müssen immer noch erstmal zueinander finden. Ebenso müssen die einzelnen Spielerin-nen noch ihre neue Rolle in der Mannschaft finden, denn immerhin gilt es wichtige Positionen, die durch Abgänge einiger Stammspielerinnen entstanden sind, neu zu besetzen.
Taktisch und spielerisch wurden die Xantenerinnen auf abwechslungsreiche Art und Weise vorbereitet: Neben Kraft- und Ausdauertraining durften sich die Handballerinnen auch mal beim Body Pump, Stand-Up-Paddling und Beachhandball testen.
Ebenso wurde bereits am 19.08.17 ein erstes Testspiel gegen den TuS Lintfort II absolviert. Dieses verlor man zwar mit 16:21 (10:10), aber das Ergebnis stimmte den Trainer und auch die Spielerinnen recht zufrieden, da aufgrund von Personalmangel die Voraussetzungen nicht optimal waren und die Lintforterinnen mit einer starken Truppe anreisten.
Weitere Testspiele werden in der kommenden Woche ausgetragen: Am Donnerstag, den 31.08.17 bekommen wir Besuch von der SG Unterrath (Anpfiff 20 Uhr, Bahnhofshalle Xanten) und am Samstag, den 02.09.17 erwartet uns Olympia Fischeln (Anpfiff 18 Uhr, Wimmersweg in Krefeld).
Ab dem 09.09.17 wird’s dann ernst: Eine Woche vor Saisonbeginn findet das Pokalspiel gegen BW Dingden statt, die in der letzten Saison den Aufstieg in die Landesliga geschafft haben.

Nicht nur das Pokalspiel, sondern die gesamte Saison wird ein hartes Stück Arbeit für die neu formierte Mannschaft und seinen Trainer. Metsches sieht einiges an Potential in seinen Spielerinnen, aber eben auch noch viel Übungsbedarf, insbesondere im Zusammenspiel. Hinzu kommt, dass der gesamte Kader die ersten Wochen noch auf drei „alte Hasen“ verzichten muss: Die frisch gewordene Mutter Eva Sernetz pausiert noch für eine unbestimmte Zeit, Michaela Schlothmann wird aufgrund einer Knieverletzung ebenso für unbestimmte Zeit fehlen und Lena Brammen hat sich in der Vorbereitung einen doppelten Bänderriss zugezogen und wird voraussichtlich erst im Oktober wieder ins Training einsteigen.
Infolge der vielen Umbrüche steckt sich der Trainer keine bestimmte Platzierung als Saisonziel. Viel mehr ist er daran interessiert, dass jede einzelne Spielerin nach der Saison sagen kann, ich habe nicht nur an Erfahrung, sondern auch an Leistung hinzugewonnen.

Genau so sollten wir es betrachten: Keine bestimmte Platzierung ins Auge fassen, lieber von Spiel zu Spiel denken, die Eigenmotivation jedes Einzelnen in den Fokus stellen und dabei den Spaß nicht vergessen.