Überraschung knapp verpasst!
Die 1. Herren des TuS trat am Samstagabend zum schwierigen Auswärtsspiel beim 2. Der Tabelle, dem SV Friedrichsfeld, an. Friedrichsfeld benötigte noch 2 Punkte, um den 2. Platz der Tabelle vorzeitig zu sichern und somit den recht sicheren vermehrten Aufstieg in die Landesliga zu erreichen. Bereits im Vorfeld wurde fleißig die Werbetrommel gerührt – man konnte davon ausgehen, dass es ein „heißer Tanz“ werden würde. Der TuS hingegen konnte ohne jeglichen Druck antreten. Als Außenseiter hatte man zuvor gegen Kamp-Lintfort den Klassenerhalt gesichert. Dennoch wollte man versuchen, den Hausherren „in die Suppe zu spucken“. Fabio Saccullo gab nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback.
Der TuS kam, wie so oft, nur schläfrig in die Partie. Mit einer offenen Deckung versuchte man, den starken Rückraum der Hausherren aus dem Spiel zu nehmen. Dies ergab in der Folge große Lücken und weite Wege in der eigenen Abwehr. Fred Friese holte sich bereits nach 1:14 Min. die erste Zeitstrafe ab – Saisonrekord!!! Friedrichsfeld setzte sich schnell auf 2 bis 3 Tore ab und lag Mitte der ersten Hälfte mit 10:5 in Front. Der TuS spielte unkonzentriert. Hinten tat man sich gegen die schnellen und quirligen Spieler der Hausherren schwer – in der Offensive vergab man beste Wurfchancen – kurz: Die üblichen Probleme der bisherigen Saison konnten noch nicht abgestellt werden. Auch tat sich der Rückraum gegen die aggressive 5:1 Deckung schwer – man verstand es nicht, durch schnelles Spiel die Abwehr in seitliche Bewegung und damit in Schwierigkeiten zu bringen. Das eigene Spiel wurde erneut zu träge vorangetrieben – es entstand nicht der nötige Druck über die Rückraumspieler auf den Halb-Positionen, so dass auch die Mitte quasi „tot“ war. Positiv: Die Einstellung stimmte. Wie so oft in dieser Saison fand der TuS über den Kampf in die Partie und holte Tor um Tor auf. So konnte trotz der eigenen, schlechten Leistung das Spiel offen gestaltet werden und man ging „nur“ mit einem Rückstand von 17:13 in die Pause.
Trainer Gaede konnte natürlich nicht zufrieden sein. Die Abwehr sollte nun umgestellt (6:0) und offensiv mehr Tempo gemacht werden.
Das Spiel plätscherte die ersten Minuten der zweiten Hälfte „so dahin“. Xanten lief einem soliden 5-Tore-Rückstand hinterher – blieb dabei aber völlig ruhig. Friedrichsfeld schien sich sicher, dass die Partie entschieden war. Doch dann nutzte der TuS die Unaufmerksamkeiten der Gastgeber aus. Die Achse Kreis und Rückraum machte den Hausherren große Probleme. Sami Grabbe fand immer besser ins Spiel und auch Fabio Saccullo deutete an, wie wichtig er künftig wieder für den TuS sein wird, wenn er von Verletzungen verschont bleibt und fit wird. Der TuS holte auf. Beim Stand von 26:24, 28:26 und 30:28 hatte man mehrfach beste Chancen die Partie zu drehen. Allerdings wurden in dieser Phase Großchancen leichtfertig vergeben, klare Strafwürfe durch die leider allein pfeifende Schiedsrichterin nicht erteilt und unnötige, teils aber auch unberechtigte Zeitstrafen kassiert. Insgesamt fiel die Bewertung der Zeitstrafen ohnehin recht einseitig aus – Friedrichsfeld kassierte die erste Zeitstrafe erst in der 60. Minute (!!!!). Und dies lag sicherlich nicht an der „lammfrommen“ Herangehensweise der Hausherren – hier entstand leider in wichtigen Phasen der Partie eine Benachteiligung des TuS, wenn auch das Spiel insgesamt einen sehr fairen Verlauf hatte. Beim Stand von 30:29 gewährte die Schiedsrichterin den Hausherren eine gute Minute Ballbesitz in Unterzahl – ohne Zeitspiel zu pfeifen. So ging die Partie zu Ende, ohne das der TuS nochmal in Ballbesitz kam. Schade und unnötiges Endergebnis: 30:29. Aber der schwarze Peter geht sicherlich nicht an die junge Schiedsrichterin, welche, bis auf die genannten Szenen, einen souveränen Job machte und stets den Überblick behielt. Trotz aller Umstände hatte der TuS es selbst in der Hand – Friedrichsfeld war in den entscheidenden Momenten einfach cleverer als die Domstädter. Somit bleibt dem TuS als „guter“ Verlierer nichts anderes übrig, als dem SV Friedrichsfeld zum verdienten zweiten Platz und Aufstieg in die Landesliga zu gratulieren.
Unnötige Niederlage, wenn doch auch in Ordnung – galt man vor der Partie doch als klarer Außenseiter. Aufgrund der vielen vergebenen Möglichkeiten in Durchgang zwei jedoch unbefriedigend. Erneut hat der TuS jedoch bewiesen, mit den besten Mannschaften der Liga mithalten zu können – die 6. Niederlage mit nur einem Tor deutet an, was hätte sein können – frustriert unter dem Strich jedoch mehr, als es motiviert. Abhaken und nach vorne schauen.
Dennoch lässt auch die Samstag gezeigte Leistung für die letzten beiden Heimspiele am 16. Und 23.04. hoffen. Diese will der TuS zum Abschluss der Saison jeweils für sich entscheiden, bevor es dann in die wichtige und verdiente Sommerpause geht. Da die gesamte direkte Konkurrenz am Wochenende ebenfalls patzte, behauptete der TuS trotz der Niederlage Rang 8. Rang 7 wäre noch zu erreichen und würde dann abschließend ein versöhnliches Ergebnis darstellen.
Kader: Niklas Lackmann, Thorsten Dietz (Tor), Fabian Eichler (9), Christoph Glenk, Stefan Swoboda (2), Fabio Saccullo (1), Sami Grabbe (8), Christoph Zabel (1), Niklas Eichler, Dorian Orlowski (1), Dominik Sernetz (2), Joseph Heiming, Dino Rottes (1), Fred Friese (4)