Verlierer des Spieltages

Die 1. Herren hatte am gestrigen Sonntag die große Möglichkeit, sich im Mittelfeld der Tabelle festzusetzen. Unter Zugzwang stand man auch, da die bisherigen „Kellerkinder“ fast allesamt gewannen und für teilweise große Überraschungen sorgten. Selbst musste man beim bisherigen Tabellenletzten antreten – der HSG Wesel 2.

Der Aufsteiger aus Wesel stellt aktuell eine Mannschaft, gemischt aus vielen jungen und einigen altgedienten Landes- und Verbandsligaspielern. Durch den Umstand, dass Falko Gaede (welcher selbst aus Wesel stammt) die Mannschaft sehr gut kennt, war klar, dass es schwierig werden würde, in Wesel zu gewinnen. Der Tabellenstand spiegelte nicht die Stärke der Gastgeber wieder. Diese hatten auch, bis auf eine Ausnahme, alle Spiele nur denkbar knapp verloren – egal gegen welchen Gegner.

Stefan Swoboda, Dominik Sernetz und Fred Friese kehrten, wenn auch angeschlagen, in den Kader zurück und man fuhr mit 13 Feldspielern und Niklas Lackmann im Tor nach Wesel. In Hälfte 1 entwickelte sich eine völlig ausgeglichene Partie, in welcher auf beiden Seiten die Abwehrarbeit völlig vernachlässigt wurde. Xantens Defensive glich über alle Positionen einem Hühnerhaufen und man tat sich unheimlich schwer, die Rückraumspieler und den links Außen der Weseler in den Griff zu bekommen. Selbst wenn man dann doch mal sicher stand, leistete sich irgendwer am Ende einen kleinen Patzer, welchen Wesel eiskalt nutzte. Vorne hielt man glücklicherweise dagegen und netzte ein ums andere Mal ein. Quasi mit dem Halbzeitpfiff erhielt Xanten noch einen 7-Meter und hatte die große Chance mit einer Führung in die Pause zu gehen. Routinier Michael Hillig im Tor der Gastgeber entschärfte diesen jedoch. Halbzeit 15:15.

Trainer Gaede konnte nicht zufrieden sein. Schaffte man vorne endlich mal wieder eine solide Leistung, lief hinten wenig zusammen. Unentschieden zur Halbzeit. Alles bei null. Es sollte neu gestartet und die Fehler abgestellt werden.

Xanten verschlief den Start der zweiten Hälfte völlig. Hinten zeigte sich keine Besserung und vorne warf man unvorbereitet und unmotiviert die Bälle über das Tor oder Keeper Hillig in die Arme. Beim Stand von 20:16 zog Trainer Gaede die Notbremse – Auszeit. Deutliche Ansagen folgten – und sie fruchteten. Plötzlich wurde endlich besser zugepackt und vorne mit Konzept auf Sieg gespielt. Schnell egalisierte man den Rückstand und glich aus. Jedoch erholte sich Wesel von dieser Phase und stemmte sich dagegen. Speziell Spielertrainer Daniel Borgmann brachte 60 Minuten lang Unruhe in die Xantener Abwehr und war nie wirklich zu halten. Geschickt netzte er selbst oder setzte seine Nebenspieler in Szene. Das Spiel war nun wieder ausgeglichen. Xanten hatte mehrere Möglichkeiten in Front zugehen – schaffte es jedoch nicht in der entscheidenden Phase das eine wichtige Tor zu machen. In dieser Phase kamen Pfosten, Latte und auch die ein oder andere unglückliche Schiri-Entscheidung des ansonsten souverän pfeifenden Herrn Schinkels zusammen. Kurz vor Schluss kassierte der TuS dann noch eine korrekte Zeitstrafe. Diesen Umstand nutzte Wesel umgehend aus und ging etwa 30 Sekunden vor Schluss in Führung. Xantens letzter Angriff in Unterzahl wurde perfekt ausgespielt – der finale Pass zum links Außen Fabian Eichler, welcher zur tragischen Person wurde. Fabian wurde gut freigespielt und hatte die Möglichkeit zum Ausgleich. Jedoch musste er bei dem Wurf zunächst über zwei im Kreis liegende Spieler hinwegspringen – versuchte einen Heber – drüber. Abpfiff. Endstand 26:25 für Wesel.

Enttäuschung beim TuS. Erleichterung bei Wesel, welche sich durch den Sieg ein wenig befreien konnten. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Leider hat es nicht gereicht. Fabian ist sicherlich kein Vorwurf zu machen – zumal dieser es war, welcher den TuS in Hälfte 2 mit sehenswerten Treffern im Spiel hielt.

Der Lernprozess geht weiter. Die Mannschaft bleibt auf einem guten Weg – allerdings wird dieser doch mehr Zeit in Anspruch nehmen, als gedacht. Trotz der bisher durchwachsenen Saison ist die Mannschaft intakt und der Tenor der, dass man sich im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gesteigert hat. Dies wird speziell in den wöchentlichen Einheiten deutlich. Allerdings schafft man es nicht, die vorhandene Leistungsfähigkeit auf den Platz zu bekommen. Hieran muss fleißig weiter gearbeitet werden – also Mund abputzen und weiter.

Und dies ist auch bitter nötig – denn trotz Rang 8 und nur 3 Punkten Rückstand auf Platz 3, könnte der TuS in den kommenden Wochen in akute Abstiegsgefahr geraten. Die Liga ist sehr ausgeglichen in dieser Saison. Jeder kann jeden schlagen und in den kommenden Wochen trifft der TuS erst auf die „eigentlichen Schwergewichte“ der Liga. Dennoch heißt es, Ruhe zu bewahren. Diese Phase gilt es nun zu überstehen, die ein oder andere Überraschung zu schaffen, sich weiter zu entwickeln und spätestens zur Rückrunde die Punkte einzusammeln, welche man noch in der Hinrunde durch die fehlende Konstanz hat liegen lassen.

Am kommenden WE steht ein ganz dicker Brocken an. In heimischer Halle trifft man am Samstag um 19.30 Uhr auf den Landesligaabsteiger und aktuellen Tabellenführer HC TV Rhede. Ein Spiel, in welchem es nichts zu verlieren gibt. Insofern wird der TuS dieses Spiel ohne Druck und voller Spielfreude angehen. Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung!

Glückwunsch und Respekt geht noch an unsere Mädels der 1. Damen. Diese erklommen am Wochenende die Tabellenführung der Bezirksliga und belohnen sich und ihren Trainer Thomas Hoffmann für eine bisher tolle Saison.

Kader: Niklas Lackmann (Tor), Fabian Eichler (5), Karl Janssen (1), Fabio Saccullo (5), Stefan Swoboda, Sami Grabbe (3), Niklas Eichler, Dorian Orlowski (3), Rafael Zur, Dominik Sernetz (2), Philip Gralla, Dino Rottes (4), Mathis Staymann, Fred Friese (2)